
Weil am Rhein
Memphis. 40 Jahre Kitsch und Eleganz
6.2.2021 – 23.1.2022
Das italienische Design-Kollektiv Memphis zählt zu den außergewöhnlichsten Erscheinungen im Design der letzten Jahrzehnte. Es entstand im Winter 1980/81, als sich um den italienischen Designer und Architekten Ettore Sottsass eine Gruppe junger Designer versammelte, die aus den Dogmen des Industriedesigns ausbrechen wollten. Bereits im September 1981 erlangte die Gruppe mit der Präsentation ihrer ersten Kollektion in der Mailänder Galerie Arc’74 internationale Aufmerksamkeit. Die Memphis-Entwürfe wirkten mit ihren schrillen Farben und Mustern wie aus einem Comic entsprungen und prägten einen völlig neuen Look, in dem sich Popkultur, Werbeästhetik und Postmoderne zu einem wilden Mix verbanden. Zum 40. Gründungsjahr der Gruppe gibt die Ausstellung »Memphis. 40 Jahre Kitsch und Eleganz« in der Vitra Design Museum Gallery anhand von Exponaten wie Möbeln, Leuchten, Schalen, Zeichnungen, Skizzen und Fotografien einen Einblick in die Welt von Memphis. Unter den Ausstellungsstücken sind Werke u.a. von Ettore Sottsass, Michele De Lucchi, Martine Bedin, Michael Graves, Barbara Radice, Peter Shire, Nathalie Du Pasquier und Shiro Kuramata.
Vitra Design Museum Gallery
www.design-museum.de

Frankfurt
GILBERT & GEORGE
The Great Exhibition
12.2. - 16.5.2021
Seit über einem halben Jahrhundert schaffen Gilbert & George gemeinsam Kunst. Ihr herausragendes Œuvre ist bis heute von ungebrochener Brisanz und Bedeutung. Die Schirn Kunsthalle Frankfurt widmet dem bildgewaltigen und bisweilen provokativen Universum des exzentrischen Londoner Künstlerduos eine umfangreiche Retrospektive mit Werken von 1971 bis 2019. Gleichzeitig Subjekt und Objekt ihrer Arbeit, bilden Gilbert & George eine vollkommene künstlerische Einheit, die nicht zwischen Kunst und Leben unterscheidet. Als Living Sculptures verkörpern sie ihre Kunst und sind Thema und Gegenstand ihrer großformatigen Collagen und gerasterten Bildwelten. Ihr Werk kreist um Tod, Hoffnung, Leben, Angst, Sex, Geld und Religion. Es sind auch gesellschaftliche Themen, die sie in ihrer Widersprüchlichkeit zeigen: zugleich fröhlich und tragisch, grotesk und ernst, surreal und symbolisch. Das Duo befasst sich mit dem, was beunruhigt. Ihr Ziel ist es dabei nicht zu schockieren, sondern vielmehr unter ihrem Credo„Kunst für alle“ sichtbar zu machen, was sich in der Welt abspielt. Punks und Hipster, Autoritäten und Außenseiter, Schlagzeilen und Werbung – überall mischen sich Gilbert & George ein. Ihr Werk fordert das Weltbild heraus und erweist sich darin immer wieder von Neuem als zukunftsweisend.
Eine Ausstellung der Luma Foundation und des Moderna Museet, Stockholm in Kooperation mit der Schirn Kunsthalle Frankfurt. KURATOREN Hans Ulrich Obrist und Daniel Birnbaum
SCHIRN MAGAZIN www.schirn-magazin.de SCHIRN MAGAZIN NEWS ausgewählte Artikel, Filme und Podcasts direkt als Nachricht empfangen, abonnieren unter www.schirn.de/magazin/news
Gilbert & George, 2015, Foto: Tom Oldham

Neuhausen am Rheinfall (CH) und Online
Kunstaktion #coronaesgehtwas
leise LAUTE Worte für die Kultur
Kunstler*innen und Kulturschaffenden eine Stimme geben
Viele Kultureinrichtungen, Kunst- und Kulturschaffende befinden sich seit Ausbruch der Covid 19- Pandemie und der Entscheidung des ersten Lockdowns im Frühjahr im Stillstand. Der Spielbetrieb in den Theatern, Konzert- und Opernhäusern wurde eingestellt, Galerien und Museen wurden ge- schlossen, Festivals durften, wenn, nur unter schwierigen Bedingungen und mit reduziertem Publi- kum stattfinden. Aufkeimende Freude wurde durch den zweiten Lockdown im Herbst wieder auf Null gestellt.
>>> direkt zu den Rheinfall-Projektionen
Der Schweizer Künstler, Impresario und Kulturvermittler Beat Toniolo und Kai Geiger, der deutsche Herausgeber der Kulturzeitung arttourist.com, sind beide seit vielen Jahren als Veranstalter von Kunst- und Kulturanlässen tätig. Die Corona-Zeit haben Geiger und Toniolo genutzt, um Ideen aus- zutauschen und zukünftige Projekte zu entwickeln. Daraus ist die Idee #coronaesgehtwas als kom- munikativ mediales Kunstprojekt entstanden.

SWR Jazzpreis 2020: Verleihung an Daniel Erdmann
Der gemeinsam vom Südwestrundfunk (SWR) und dem Land Rheinland-Pfalz gestiftete SWR Jazzpreis 2020 wird am Mittwoch, 28. Oktober, im Rahmen des Internationalen Festivals „Enjoy Jazz“ an den Tenorsaxofonisten Daniel Erdmann verliehen, er gibt an diesem Abend auch sein Preisträgerkonzert. Übergabe und Konzert finden an Daniel Erdmanns Geburtstag statt – er kam am 28. Oktober 1973 in Wolfsburg zur Welt. Der mit 15.000 Euro dotierte SWR Jazzpreis wird je zur Hälfte vom Land Rheinland-Pfalz und dem SWR gestiftet. Er ist der traditionsreichste Jazzpreis Deutschlands und wird 2020 zum 40. Mal vergeben.
Daniel Erdmanns Improvisationsstil ist außergewöhnlich – er hat dem europäischen Jazz in den letzten Jahren wichtige Impulse gegeben. Er studierte zunächst an der Hochschule für Musik Hanns Eisler u. a. bei Gebhard Ullmann. Originell besetzte Bands und Projekte wie „Erdmann 3000“, „Günter Adler“ oder „Das Kapital“ und Zusammenarbeiten mit Vincent Courtois, Samuel Rohrer, Aki Takase und Heinz Sauer wurden international beachtet und profitierten vom eigenwilligen Sound Erdmanns. „Charakteristisch ist die Fülle und robuste Wärme seines Sounds, herausragend die Dringlichkeit seines Spiels. Dabei zeigt sich Daniel Erdmann als ein stilistisch ungewöhnlich offener und persönlicher Improvisator, der […] zu Klängen von großer Expression gefunden hat. Es kennzeichnet sein Spiel, dass er die Dimension seiner Musik bis ins Politische weitet, ohne plakativ zu wirken“, begründete die Jury ihre Wahl.