Clubnight 2022, Olive Brot und Wein © Kai Geiger

jazzahead! CLUBNIGHT: 1 Ticket, 35 Locations, 70 Konzerte

Club-Hopping am 12. April in Bremen – vom Beatbox-Weltmeister über die Avantgarde-Ikone Han Bennink oder Woody Allens Lieblingsgitarristen bis zu einem kostenlosen Karibik-Trip

Donnerstag, 29. Februar 2024 · Sie ist am großen Jazz-Wochenende im April ein besonderes Highlight, die Partynacht für Genießer und Entdecker: Die jazzahead! CLUBNIGHT, die in diesem Jahr am Freitag, dem 12. April, stattfindet – von 17 Uhr bis tief in die Nacht. 35 Locations, unter denen einige zum ersten Mal dabei sind, inszenieren sich als „Birdlands“ und „Blue Notes“ mit mehr als 70 faszinierenden Konzerterlebnissen von hochkarätigen Bands aus aller Welt. Das All-in-one-Ticket verschafft dabei Zugang zu allen Spielstätten, inklusive Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel in Bremen und Niedersachsen.

KotoKid © Buijtendijk

Die Schwerpunktthemen der jazzahead! bilden sich auch in der CLUBNIGHT ab: einige der spannendsten Bands aus den Niederlanden – dem diesjährigen Partnerland der jazzahead! –, „rising stars“ der jungen deutschen Szene und Entdeckungen des „Jazz from Africa“ sind ebenso dabei wie Veranstaltungen zu Inklusion und nachhaltigem Touring. Spezielle Länderabende und nächtliche Sessions versprechen besondere Erlebnisse, spontane Begegnungen, ganz nah an den Künstler:innen. Zum Beispiel: der CLUBNIGHT-Abend des Partnerlandes Niederlande im Zentrum für Kunst, u.a. mit Fusion-Wunderkind Kotokid oder dem brasilianischen Saxophonisten Lucas Santana, dazu ein eigens kuratierter Konzertabend mit Nominierten des Deutschen Jazzpreises in den Pusdorf Studios – von der griechisch-deutschen Bassistin Athina Kontou mit ihrer Band Mother oder Superdrummer Max Andrzejewski mit seinem Projekt Hütte bis zur Saxofonistin Kira Linn. Drei Acts, die in früheren Jahren allesamt schon einmal mit eigenen Showcases auf der jazzahead! begeistern konnten. (Der Deutsche Jazzpreis selbst wird dieses Jahr nicht in Bremen, sondern am 18. April in Köln verliehen.)

Vernon Chatlein © Richard Terborg

Die gut 70 Acts der Bremer CLUBNIGHT sind bestens über die Stadt verteilt – von der City und dem Ostertor/Steintor über die Neustadt und Woltmershausen mit dem Tabakquartier bis nach Bremen Nord. Unter den 35 Spielstätten sind zahlreiche Altbewährte, wie etwa das Achat Hotel, das einen „Jazz from Africa“-Abend mit der Washingtoner DJ Legende John Murph, dem Sextett des südafrikanischen Gitarristen Vuma Levin und anschließender Session veranstaltet. Erneut dabei: der Ratskeller, diesmal mit dem elektronischen Clavexperience um den bulgarischen Beatbox-Weltmeister, der Römer als Treffpunkt der deutschen Szene mit einem Auftritt des preisgekrönten Bassisten Nils Kugelmann und seinem Trio sowie der Sendesaal, in dem zwei niederländische Bands auftreten – Schlagzeuger Han Bennink mit einer frischen Version des avantgardistischen ICP (Instant Composers Pool) und die viel gerühmte Band alto for two mit Saxophonistin Kika Sprangers, die vorher mit ihrem Large Ensemble auch im Showcase-Programm der jazzahead! zu erleben ist.

Girls in Airports © Kat Jarby

Hinzu kommen in diesem Jahr aber auch ganz neue Spielstätten: in der Union Brauerei im Bremer Westen tritt unter anderem das dänische Post-Jazz-Quartett Girls in Airports auf, zu späterer Stunde gibt es dort ein Set von DJ Tereza, die schon mit dem Deutschen Symphonie-Orchester, bei Gilles Petersons Worldwide FM oder im Boiler Room auftrat. Das Café Sand am Weserstrand bietet die britische Sängerin und Vintage Queen Emma Smith, bekannt auch als eine der Puppini Sisters, das Tor 40 am Güterbahnhof (direkt neben dem Hauptbahnhof) präsentiert einen UK Länderabend mit gleich fünf Bands, darunter die beim Londoner Kultlabel Acid Jazz verpflichtete Band Mama Terra. Nebenan in der Schaulust gönnt uns Italien seinen allerersten Länderabend mit Bands wie den Prog-Rock-Videospielsoundtrack-Jazzern Tendha. Im Instituto Cervantes in Bremen Schwachhausen tritt das Trio des mallorquinischen Gitarristen Biel Ballister auf, einem erklärten Lieblingsmusiker für Jazzfan Woody Allen, dessen Stücke unter anderem auf dem Soundtrack von Allens Filmhit „Vicky Cristina Barcelona“ zu hören sind. Im Umzu in der Innenstadt wird nicht nur ein „Fishbowl“-Gespräch zu inklusiven Veranstaltungen veranstaltet, sondern auch ein Konzert der Band AGM, die mit Roman Babik (Piano) und Dimitrij Markitantov (Saxophon) ihre Vision des barrierefreien Musizierens ausleben. Im Anschluss an ein „Better Live“-Panel zu nachhaltigem Touring ist die indisch-amerikanische Sängerin und Instrumentalistin Amirtha Kidambi mit ihrer Band im Kukoon zu erleben. Im Neusi’s nahe der Hochschule begeistert die in Ruanda geborene, in Belgien aufgewachsene und jetzt in London lebende Sängerin Ineza mit einem Mix aus Jazz und Neo Soul. FlamenKora bringen auf der MS Loretta die Traditionsmusiken Afrikas und Andalusiens mit Jazz zusammen – so ist die jazzahead! erstmals seit langem auch wieder auf dem Wasser zu Gast. Zusätzlich gibt es auf der Bike it!-Stage vor dem Papp in der Neustadt ein kostenfreies Konzert: Der Auftritt des Perkussionisten Vernon Chatlein aus Curaçao entführt mit einem Special Guest musikalisch in eine fantastische Karibik-Fantasie.

Amirtha © Chris Weiss

Wie es sich für Jazz gehört, werden im Rahmen der CLUBNIGHT – je später der Abend – zahlreiche Sessions stattfinden, unter anderem im schon erwähnten Achat Hotel, dem „place to be“ in den Nachtstunden, wo ab 23:30 eine Late-Night Session mit den „Special Guests“ des südafrikanischen Gitarristen Vuma Levin und seiner Band die CLUBNIGHT ins Wochenende feiert.