Siegerbuch vom Peter-Gieser-Kindergarten Oftersheim.

Mit dem Buch zum Kind 2021
Ein Projektcountdown zur Verleihung
des Deutschen Jugendliteraturpreis
am 22. Oktober 2021

Wir lesen

Wer liest? Alle lesen. In 10 Kindergärten wurde gelesen, Jugendliche haben sich mit den Bilderbüchern beschäftigt. Pädagog*innen waren mit dabei, aber auch Familien. Mütter, Väter, Großeltern, Freunde… Das Projekt war offen für Menschen, die sich für Bücher begeistern.

Wir lesen und wir bilden uns eine Meinung. Spontan oder durchdacht, intuitiv oder wohl fundiert. Jeder bringt seine ureigene Sicht ein.

Lesen im Wörterwald

Und das klingt so:

Im Peter-Gieser-Kindergarten wurde beim Lesen von „Unsichtbar in der großen Stadt“ von Syndney Smith kräftig gerätselt. Ein Kind ist allein in einer großen Stadt unterwegs. „Warum mach das Kind das alles?“ „Das Kind kriegt doch keinen Fisch. Das ist aber komisch.“ Erst spät wird klar, dass das Kind seine verlorene Katze sucht. Erleichterung auf der letzten Seite: „Da sind ja Katzenspuren“. Vielleicht wird die Katze nach Hause finden. „Dann wird sich das Kind ganz doll freuen.“

„Der Kleine Fuchs“ von Edward van de Vendel (Text) und Marije Tolman (Illustration) steckt voller Fuchserlebnisse. Meike, 7 Jahre, liebt die Stelle, an der der Fuchs zum ersten Mal den Mond sieht. Evas Lieblingsstelle ist dort, wo der Fuchs seine Familie wiederfindet. Eva ist 6 Jahre alt. Maria, 5 Jahre, hat dem Buch ihre Stimme gegeben, weil der Fuchs so süß ist und so schön leuchtet. Die Tatsache, dass der Fuchs einen Unfall hat, bewegt die Kinderherzen: „Hoffentlich wird der Fuchs wieder wach.“ „Bestimmt hilft das Kind dem Fuchs jetzt.“ „Bestimmt springt der Fuchs nie wieder von einer Düne.“ „Gut, dass er mit einem Schreck davon gekommen ist.“

An „Der Stein und das Meer“ von Alexandra Helmig (Text) und Stefanie Harjes scheiden sich die Geister. Die Illustrationen wecken Interesse, sie irritieren aber auch. Von „Sehr interessant und super gemalt“ (Franziska, 10 Jahre) zu merkwürdig (Sophia, 9 Jahre) bis zu gruselig (die Kinder des Schulkindergarten SBBZ Luise von Baden, Neckargemünd).

„Der Garten von Monet“ von Kaatje Vermeire wurde von den Kindern des Peter-Gieser-Kindergartens in Oftersheim treffend als „richtiges Kunstbuch“ identifiziert. Jonna, 5 Jahre, gab dem Buch ihre Stimme, weil sie Seerosen so mag. Leander, 5 Jahre, hatten es die Farben besonders angetan.

Berührend fanden die meisten Kinder die Geschichte von „Alfie und dem Clownfisch“ von Davina Bell (Text) und Allison Colpoys (Illustration). Die Geschichte knüpft an Erlebnisse an, die wohl viele Kinder schon einmal hatten. Alfie ist zu einer Kostümparty eingeladen und macht dann kurz vorher einen Rückzieher. Karl, 5 Jahre, erzählt, dass er zum Fußballspielen mit älteren Jungs eingeladen wurde. Das war ihm nicht geheuer und dann hat er lieber doch nicht mitgemacht. Die Reaktion von Alfies Eltern, die kein großes Aufheben um Alfies Schüchternheit machen, findet die 11 jährige Rosalie spitze. Genau so soll es sein.

„189“ von Dieter Böge (Text) und Elsa Klever (Illustration) begeistert Sophia, 9 Jahre, und Justus, 5 Jahre, weil dort eine „echte“ Geschichte erzählt wird, bei der man auch etwas über Kanarienvögel lernen kann. Ein im Harz gezüchteter Kanarienvogel wird nach Amerika verkauft. Viele Kinder sind verzaubert von der Bilderwelt, die Elsa Klever entwirft. Bunt, phantasievoll, viel zu entdecken… Aber vor allem, dass der Vogel so schön singen kann… Da sind sich viele Kinder sehr einig.

Fotos zum Prozess des Katzenbuchs
Schaufenster Buchhandlung Murkelei Heidelberg 2020