Moritz Ostruschnjak - CRY WHY © Franziska Strauss

Winterthur (CH)

33. Tanzfestival Winterthur
21. – 29.11.2025

Vielfalt erleben und gesellschaftliche Relevanz spüren. Vom 21. bis 29. November 2025 lädt das Tanzfestival Winterthur dazu ein, die ganze Bandbreite zeitgenössischen Tanzes zu erleben. Im Zentrum stehen Stücke, die berühren, aufrütteln und zum Staunen bringen – von poetischen Reflexionen über Menschlichkeit bis zu klaren Positionierungen zu drängenden gesellschaftlichen Fragen. Das Programm vereint internationale Produktionen mit eigens für das Festival entwickelten Kurzstücken lokaler Choreograf*innen. Mit den Formaten Intros und Koproduktion fördert das Festival gezielt die Winterthurer Tanzszene und trägt zur nachhaltigen Entwicklung der lokalen Kultur bei.

Besondere Aufmerksamkeit gilt in diesem Jahr der mexikanischen Choreografin Ixchel Mendoza Hernández, die in The Infinite Gesture Berührung als künstlerisches und menschliches Thema erforscht. Le repos ist ein mutiges Stück über Trauer, Clara Delorme wurde dafür mit dem Schweizer Preis für Darstellende Künste ausgezeichnet. Der aus der Graffiti-Kunst kommende Moritz Ostruschnjak lässt in CRY WHY eine funkelnde, energiegeladene Welt entstehen. Ein besonderes Angebot richtet sich an die Jüngsten: Mit Alice tanzt gibt es eine interaktive Kindervorstellung zum Mitmachen – schon für Kinder ab sechs Monaten.

Begleitend zu den Bühnenaufführungen bietet das Tanzfestival Einführungen, Künstler*innengespräche, Workshops und offene Jams. Damit positioniert es sich nicht nur als Plattform für künstlerische Exzellenz, sondern auch als Forum für Austausch und kritische Auseinandersetzung.

www.tanzinwinterthur.ch

Hofesh Shechter, Hofesh Shechter Dance Company, Theatre of Dreams © Todd MacDonald

Bregenz (A)

Bregenzer Frühling
März – Juni 2026

Keep Dreaming, Baby – der Bregenzer Frühling 2026 lädt dazu ein, das Träumen als Haltung zu verstehen: als Antrieb, die Gegenwart neu zu denken. Seit fast vier Jahrzehnten steht das Festival für höchste Qualität, für künstlerische Handschriften von Weltrang und für eine Offenheit, die Bregenz zu einem unverwechselbaren Ort zeit- genössischer Tanzkunst machen. Wir sind stolz, in diesem Jahr vier außergewöhnliche Werke, das aktionstheater ensemble sowie eine Kooperation mit dem Kunsthaus Bregenz zu präsentieren.

Marie Chouinard eröffnet mit MAGNIFICAT und The Rite of Spring – zwischen barocker Erhebung und archaischem Aufbruch. Hofesh Shechter führt in Theatre of Dreams in die Grenzräume des Unbe- wussten, wo Bewegung zum Spiegel innerer Zustände wird. NDT 2 bringt mit SAABA von Sharon Eyal & Gai Behar eine pulsierende Studie über Körper, Nähe und Ekstase, während Marcos Morau in Folkå Rituale zu lebendigen Bildern von Gemeinschaft und Erinnerung formt. Das Cloud Gate Dance Theatre of Taiwan verwandelt mit Sounding Light Stille in Licht und Atem. Das aktionstheater ensemble schließt mit HUMAN – Ich bin Mensch den Bogen zur Gegenwart.

www.bregenzerfruehling.com

Nupen Reparation-Nation © Steve-Thomas-Photography

Dresden

Tanzplattform Deutschland
11. – 15.03.2026

HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste hat die Juryauswahl der 13 herausragenden Tanzproduktionen und das Programm für die Tanzplattform Deutschland 2026 in Dresden bekannt gegeben, die vom 11. bis 15. März 2026 in HELLERAU, im Staatsschauspiel Dresden, in der Staatsoperette, im tjg. theater junge generation, im Societaetstheater und in der Villa Wigman stattfindet. Die Tanzplattform Deutschland präsentiert alle zwei Jahre die bemerkenswertesten deutschen Tanzproduktionen. 2026 wird sie von HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste in Dresden veranstaltet.

Die Jury hat aus rund 550 Produktionen insgesamt 13 Arbeiten ausgewählt, die zwischen September 2023 und August 2025 in Deutschland uraufgeführt wurden und exemplarisch für die künstlerische Vielfalt, Relevanz und Innovationskraft des zeitgenössischen Tanzes in Deutschland stehen.

www.tanzplattform2026.de
www.hellerau.org

Aszure Barton, Foto © Graeme Mitchell

Stuttgart

Aszure Barton wird ab der Spielzeit 2025/26 Artist in Residence bei Gauthier Dance

Die renommierte Choreographin Aszure Barton wird ab der Saison 2025/26 Artist in Residence von Gauthier Dance. In dem illustren choreographischen Quartett Marco Goecke (2019 bis zum Ende der Saison 2022/23), Hofesh Shechter (seit Sommer 2021) und Barak Marshall (seit der Saison 2024/25) übernimmt mit Aszure Barton erstmals eine Frau diese Position. Mit der Berufung schließt sich ein Kreis für den Künstlerischen Leiter Eric Gauthier und Barton, die sich länger als ein  halbes Leben kennen, von ihrer gemeinsamen Zeit an Canada's Ballet School. Schon als Teenagerin war Barton dort an der Entwicklung eines bis heute existierenden Workshop-Formats für Choreographie beteiligt und legte den Grundstein für ihre steile Karriere. Über ein Austauschprogramm besuchte Barton außerdem eine Zeitlang die John Cranko Schule – ein besonders schöner Aspekt ihrer Rückkehr in diese Stadt.
Die Kollaboration mit Gauthier Dance schließt an ihre frühere Arbeit bei The Seven Sins von 2022 an. Bartons Interpretation der Faulheit, human undoing, brachte ihr im Jahrbuch 2022 der Fachzeitschrift tanz eine Nominierung in der Kategorie ‚Interessanteste*r Choreograph*in‘ ein. Die Begründung des Kritikers: Barton „macht auch die Todsünde ‚Faulheit‘ als körperlichen Überdruss zu einem empathisch durchgeformten Ereignis.“
Dazu Aszure Barton: „Erics Einladung, Teil seines Teams zu werden, bedeutet mir viel. Es hat etwas wirklich Schönes, wie sich das alles entwickelt, und es ist echt cool, nach Stuttgart zurückzukehren, wo ich auch einen Teil meiner Ausbildung erhalten habe. Die Tänzer*innen bei Gauthier Dance sind ungemein talentiert, unprätentiös und der Schlüssel zum Erfolg der Company. Was Eric aufgebaut hat, ist bemerkenswert – dieser ambitionierte, positive Geist schafft optimale Voraussetzungen für die Arbeit. Diese Kollaboration drückt aus, was ich für essenziell erachte: Institutionen arbeiten zusammen, damit unsere Tanzgemeinschaft fortbesteht und sich entfalten kann. Ich bin gespannt darauf, was wir zusammen entdecken werden.“
In der Spielzeit 2025/26 steuert Barton den Pas de deux aus Lascilo Perdere (A Journey of Letting Go) für das JUNIORS-Programm Radical Classical bei sowie eine größere Neukreation, Luck für den Doppelabend Luck / Unluck im Tandem mit ihrem Kollegen Hofesh Shechter.

www.theaterhaus.com/de/gauthier

Stuttgart COLOURS 2025, Atmosphäre Theaterhaus, Foto © Jeanette Bak

Stuttgart

COLOURS feiert grandioses Comeback

Nach coronabedingt drei Jahren des Wartens bewies der Summer of COLOURS 2025, wie sehr diese Tanzbiennale mittlerweile zu Stuttgart gehört. Die Leute strömten zu den Veranstaltungen, sei es bei den COLOURS in the City-Events oder bei den Shows im Theaterhaus. Woran das lag? Neben der offensichtlichen Erklärung – der künstlerischen Qualität des Programms – gibt es wohl eine zweite. Die Besucher*innen schienen zu spüren, wie viel Menschlichkeit, Freude und Positivität gerade der Tanz einer aus den Fugen geratenen Zeit entgegenzusetzen vermag. Auf den Punkt gebracht hat dies der Choreograph Akram Khan, als er bei der Eröffnung im Theaterhaus das Wort ans Publikum richtete: „COLOURS – was für ein schöner Name für ein Festival in einer Welt, die immer schwarz-weißer wird.“

Dass der Tanz und die Farben tatsächlich allgegenwärtig waren, dafür war während der 24 Festivaltage mehr als gesorgt. Auf den Theaterhaus-Bühnen waren nicht weniger als 15 Bühnenproduktionen aus aller Welt zu erleben, davon vier Europa- und drei Deutschland-Premieren sowie die beiden Beiträge der Gastgeber: die Uraufführungen von Akram Khans Turning of Bones für Gauthier Dance sowie die Familienproduktion Barker von Barak Marshall für die Gauthier Dance JUNIORS.

Stuttgart COLOURS Collaborations EXOgallery, Foto © Jeanette Bak

Dazu kam das umfangreiche, überwiegend kostenlose Programm von COLOURS in the City, mit reichlich Mittanz-Angeboten beim COLOURS Playground, bei den COLOURS Pop-Ups mit Eric Gauthiers Tanz-Pick-up in den Stadtteilen und demCOLOURS Family Day in der Wilhelma. Auf Anhieb ein Renner war das neue Format COLOURS Collaborations in Kooperation mit wichtigen Stuttgarter Kulturpartnern wie dem Internationalen Trickfilm-Festival Stuttgart, der EXOgallery, den Arthaus Kinos Stuttgart, dem Kessel Festival, der Staatsgalerie Stuttgart oder den jazzopen.
Wie viel die beiden künstlerischen Leiter Eric Gauthier (Konzept & COLOURS in the City) und Meinrad Huber (Programm Bühne) richtig gemacht hatten, zeigten nicht nur die Zahlen: Konservativ geschätzt über 16.000 Menschen nahmen an den City-Events teil, darunter rund 3.000 Mittänzer*innen beim COLOURS Playground, über 1.250 Bewegte bei den COLOURS Pop-Ups, rund 2.000 Kinder und 3.000 Erwachsene beim COLOURS Family Day sowie das Publikum der COLOURS Collaborations. Eindrucksvoll fiel auch die Statistik für das Bühnenprogramm aus. Zu den 42 Vorstellungen kamen über 17.000 Besucher*innen bei einer Auslastung von über 92 %. Im laufenden Festival erreichte das Team auch die Nachricht, dass COLOURS in der Kritiker*innen-Umfrage von tanznetz zur prestigeträchtigen Auswahl der „Boomenden Festivals der Spielzeit 2024/25“ gehört.
Der vielleicht schönste Erfolg von COLOURS: Die internationale Community aus Künstler*innen und Veranstaltern, die sich im Theaterhaus traf, miteinander anfreundete und bis spätnachts feierte, genoss die Zeit in Stuttgart in vollen Zügen und trägt jetzt den COLOURS-Spirit in die Welt hinaus. Eine fröhliche Stimmung und ein Gemeinschaftsgefühl, die das Herz aufgehen ließen und sich wohl auch in künftigen Spielplänen niederschlagen werden – in Form zahlreicher Gastspiele, Engagements und Einladungen zum Choreographieren.

www.coloursdancefestival.com/en

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