Marcus Gossolt, Sammler und Kreateur, 2025 © Charlotte Leonie Hamman

St. Gallen (CH)

Mode sammeln. Von T-Shirts bis Haute Couture
24.10.2025 – 25.5.2026

Das Textilmuseum St.Gallen zeigt vom 24. Oktober 2025 bis einschliesslich 25. Mai 2026 die Ausstellung „Mode sammeln. Von T-Shirts bis Haute Couture“. Sie gewährt Einblicke in vier private Kollektionen sowie die Sammlung des Textilmuseums St. Gallen. Anhand von ikonischen T-Shirts, fein geschneiderten Herrenanzügen, extravaganten Abendkleidern, historischer Lingerie sowie einzigartiger St.Galler Kostüme wird deutlich, wie Kleidung jenseits schnelllebiger Modetrends im Kontext des bewussten Sammelns eine neue Bedeutung erhalten kann; sei es als Wissensspeicher, Inspirationsquelle oder Erinnerungsstück.

Die gezeigten Sammlungen laden dazu ein, Mode nicht nur als kurzlebiges Konsumgut zu verstehen, sondern als Ausdruck der eigenen Identität und Kultur. Sie sensibilisieren für die wertvollen Ressourcen und das Handwerk, das in jedem Sammlungsstück zum Ausdruck kommt. Die Besuchenden sind eingeladen, ihren eigenen Kleiderschrank zu entdecken und womöglich ihr persönliches Sammelverhalten zu reflektieren.

Textilmuseum St. Gallen | www.textilmuseum.ch


New York T-Shirts, ‘T-Collection’ von Marcus Gossolt, 2025 © Charlotte Leonie Hammann

Plakatmotiv «Glitzer», Grafik Design: Rimini Berlin

Winterthur (CH)

GLITZER
28.11.2025 – 17.5.2026

Glitzer funkelt und flirrt, fasziniert und empört. Glitzer ist omnipräsent und auf Bühnen ebenso zu finden wie auf Protestplakaten und in Kinderzimmern. Der Schwerpunkt der Schau liegt auf Glitzer als Symbol für Zugehörigkeit, Empowerment und Selbstbestimmung und beleuchtet das glitzernde Material als Alltagsgegenstand wie auch dessen Einsatz in kollektiven Bewegungen. In Hamburg war die schillernde Schau ein Publikumsmagnet – das Gewerbemuseum Winterthur ergänzt sie mit Themen der Nachhaltigkeit und Ökologie und nimmt das Material selbst unter die Lupe.

Rund 40 internationale Positionen aus Kunst und Gestaltung widmen sich Glitzer als Aus- druck der Freude an gesellschaftlicher Vielfalt und kollektiver Ausgelassenheit, als Mittel des Protests, der Performance und Popkultur, als Symbol der Sichtbarmachung von Gruppen und des Widerstands gegen Körpernormen. Gezeigt werden unter anderem ein glitzerndes Schweizer Jugendzimmer der Künstlerin Jenny Schäfer, Fotografien von Quil Lemons, GIFs von Molly Soda, Show-Perücken der Designer Karl Gadzali und Mohamad Barakat-Götz sowie Bühnenoutfits, zum Beispiel jene von Bill Kaulitz.

Gewerbemuseum Winterthur | www.gewerbemuseum.ch


Hannah Altman: Untitled III, aus der Serie «And Everything Nice», 2015 © Hannah Altman

Fashion Army , IPL demo 85 2 piece with bag, 1985

Rotterdam (NL)

Fashion Army
19.7. – 7.12.2025

Die Ausstellung Fashion Army in der Kunsthal Rotterdam zeigt über fünfzig außergewöhnliche Fotografien aus einem kürzlich freigegebenen Archiv der US-Armee. Bei einer Online-Recherche im Jahr 2022 stieß der französische Bildwissenschaftler Matthieu Nicol auf diese Sammlung mit Bildern von Menschen, die Muster und Prototypen von Militärkleidung aus den späten 1960er bis frühen 1990er Jahren tragen. Nicol war sofort von dem Umfang, dem methodischen Ansatz und der obskuren Zielsetzung dieser Sammlung fasziniert. Die Bilder von Männern und Frauen in Militärkleidung, statisch fotografiert in schlichten Studiokulissen, erinnern auffallend an die Kampagnen und Lookbooks großer Modehäuser. Fashion Army bietet eine faszinierende visuelle Aufzeichnung der Rolle, die Kleidung bei der Projektion von militärischer Macht spielt. Gleichzeitig geben die Bilder Aufschluss darüber, wie militärische Kleidung die Modewelt in den letzten Jahrzehnten beeinflusst hat.

Kunsthal Rotterdam | www.kunsthal.nl

Erika Hoffmann wird für eine Fotosession bei Andy Warhol geschminkt, Fotografie (Fotograf unbekannt), Privatbesitz

Berlin

Mode aus Paris – Schenkung Erika Hoffmann
bis 14.12.2025

Anlässlich einer Schenkung der Berliner Kunstsammlerin Erika Hoff- mann präsentiert das Kunstgewerbemuseum 22 Kleidungsstücke und Accessoires aus mehr als 20 Jahren Pariser Modegeschichte. Seit dem 19. Jahrhundert bietet Paris vielen Designer*innen eine Platt- form, um ihre Kreativität zu entfalten und ihre Kollektionen einer internationalen Öffentlichkeit zu präsentieren. Die frühen 1980er-Jahre waren geprägt von Optimismus und gewagter Opulenz, die besonders in der Mode zum Ausdruck kamen. Das kreative Zentrum dieser Ära wurde von Manfred „Thierry“ Mugler, Jean Paul Gaultier und Jean-Charles de Castelbajac dominiert, die mit ihren Entwürfen ein neues, starkes und selbstbe- wusstes Frauenbild prägten: Es äußerte sich in breiten Schultern über akzentuierte Silhouetten bis hin zu auffälligen Materialien und Farben.

Für die Kunstsammlerin und Textilunternehmerin Erika Hoffmann war die Pariser Mode stets eine bedeutende Inspirationsquelle. Durch ihren Beruf und ihr Interesse an zeitgenössischer Mode und Kunst war sie in Künstlerkreisen bestens vernetzt. Regelmäßig reiste sie in die Modehauptstadt, um die Boutiquen der Designer zu besuchen. Zweiundzwanzig ihrer dort erworbenen Outfits schenkte sie nunmehr dem Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin, das diese erstmals präsentiert.

Neben Objekten von de Castelbajac, Gaultier und Yves Saint Laurent liegt der Fokus auf den frühen Entwürfen des jungen Manfred „Thierry“ Mugler. 1978 hatte er seine erste Boutique an der Place des Victoires eröffnet. Für ihn waren Frauen „Glamazonen“ – glamouröse und selbstbewusste Amazonen. Exemplarisch hierfür ist der in der Ausstellung präsentierte Brustpanzer mit passendem Zipfelrock aus der Frühjahr/Sommer-Kollek- tion 1980. In dieser Zeit erwirbt Erika Hoffmann in jeder Saison luftige Ta- geskleider, ausgefallene Jumpsuits, modische Alltagskleidung und ausgefallene Abendkleider des aufstrebenden Designers.

www.smb.museum/museen-einrichtungen/kulturforum/home/


Fotosession Erika Hoffmann u. Andy Warhol, Fotografie (Fotograf unbekannt), Privatbesitz

Chanel, Modenschau Frühjahr-Sommer 2015 Ready-to-Wear, Grand Palais, Paris © Helmut Fricke

Weil am Rhein

Catwalk
The Art of the Fashion Show
18.10.2025 – 15.2.2026

Sie dauern kaum fünfzehn Minuten, und doch gehen ihre Bilder um die Welt: Modenschauen sind mediale Großereignisse, soziale Rituale und gesellschaftliche Statements. Mit der Ausstellung »Catwalk: The Art of the Fashion Show« widmet das Vitra Design Museum dem Phänomen Modenschau ab dem 18. Oktober eine große Ausstellung. Diese beleuchtet Geschichte und kulturelle Bedeutung der Modenschau von ihren frühen Formen um 1900 bis heute und versammelt prägende Beispiele von Modehäusern wie Balenciaga, Chanel, Dior, Gucci, Helmut Lang, Martin Margiela, Prada, Viktor & Rolf, Louis Vuitton, Yohji Yamamoto und anderen.

»Catwalk: The Art of the Fashion Show« zeichnet diese Entwicklung anhand bedeutender Schauen bis in die Gegenwart nach – von theatralen Performances bei Alexander McQueen und Hussein Chalayan über spektakuläre Kulissen wie einen inszenierten Raketenstart bei Chanel oder die Chinesische Mauer bei Fendi bis hin zu digitalen Schauen in Zeiten der Pan- demie. Mit Film- und Fotomaterial, originalen Kollektionsteilen, Bühnenrequisiten und zahlrei- chen Dokumenten macht die Ausstellung über 100 Jahre Laufsteggeschichte lebendig. Sie lässt die Akteurinnen und Akteure des Systems Modenschau zu Wort kommen, darunter Mo- dedesignerInnen, Models, EinkäuferInnen und JournalistInnen, blickt aber auch hinter die Ku- lissen glamouröser Inszenierungen.

Dabei offenbart sich die Modenschau als vielschichtiges Gesamtkunstwerk – ein Zusammen- spiel von Architektur, Design, Musik, Bühnenbild und Performance, oft unterstützt durch spezialisierte Produktionsagenturen. Die Ausstellung zeigt, dass sich darin immer auch Körperbilder und gesellschaftliche Veränderungen spiegeln und es sich lohnt, nach den dahinterliegenden Motiven zu fragen. Welche Mythen, Werte und Träume werden verhandelt, welche Geschich- ten werden erzählt? Und was bewirkt die digitale Bühne – wird sie das reale Erleben ersetzen oder macht sie es erst unverzichtbar?

Vitra Design Museum | www.design-museum.de


Dries van Noten, Modenschau Frühjahr- Sommer 2005, Ready-to-Wear © Helmut Fricke